Der überdeckte Basar
Istanbul - Metropole auf zwei Kontinenten
Anfahrt und Adresse:
Kapalıçarşı
Strassenbahn: Beyazit
Tipp: Einkaufen im größten überdachten Bazar der Welt
Wie schon vor Jahrhunderten wird hier noch jeder Handel zum Lebensinhalt. Ohne Hektik wird der auserwählte Gegenstand betrachtet, seine Vorzüge gepriesen und der Preis bei einem Glas Tee leidenschaftlich diskutiert.
Es gibt einen Büchermarkt mit herrlichen, alten Läden, in und vor denen Sie stundenlang nach Raritäten stöbern könnten und das Großhandelsgebiet, Dazwischen immer wieder versteckte Innenhöfe und schöne Gewölbe.
Auf dem dritten Hügel der Altstadt Istanbuls liegt der größte überdachte Bazar der Welt. In fast 4 000 Läden, verbunden durch unzählige Gassen, bieten Händler ihre Waren an. Eski Bedesten, die alte Tuchhalle, ist der älteste und zugleich schönste Teil dieses Einkaufsparadieses.
Ihr Baubeginn fällt in die Regierungszeit Mehmet II. des Eroberers. Auf Pfeilern wölben sich 15 Kuppeln über einer Halle mit dicken Mauern. Hierher verlaufen sich weniger Touristen, und wer etwas anderes als die üblichen Souvenirs kaufen möchte, findet hier, wo viele Schmuck-, Antiquitäten- und Teppichhändler ihre Waren anbieten, noch das eine oder andere alte und originelle Stück.
Um diesen alten Teil entwickelten sich Ladenstraßen, die später überdacht wurden. Nach orientalischer Tradition hatte jeder Gewerbezweig sein eigenes Viertel. Das vereinfachte dem Kunden den Qualitäts- und Preisvergleich.
Leider ist es heute nicht mehr ganz so. Im Zuge der Kommerzialisierung wurden viele der alten Handwerksbetriebe ausgelagert, um mehr Verkaufsraum zu schaffen.
20 000 Menschen finden in dem "ungeheuren Bienenstock kleiner Läden", wie Mark Twain einmal den Bazar beschrieb, Arbeit. Bis zu einer halben Million Menschen lassen sich täglich durch den Irrgarten treiben.
Sie kaufen Stoffe, Haushaltsgeräte, Lederwaren, Teppiche, Kupfergeschirr, Keramikschüsseln, Kleider, Schuhe und vieles andere mehr. Früher war der Sonntag der traditionelle Einkaufstag der Istanbuler im Bazar. Auch das hat sich geändert. Heute ist sonntags alles zu, und an den Wochentagen bleiben die Läden zwischen 8 und 19 Uhr geöffnet. Danach werden pünktlich alle 17 Tore verschlossen.
Direkt am Goldenen Horn liegt der Ägyptische oder Gewürzbazar. Er entstand nach der Eroberung Ägyptens im 16. Jahrhundert, um Waren aus dieser Region anzubieten. Noch heute schwelgt man hier in einer Mischung aus orientalischer und nordafrikanischer Atmosphäre. Das Aroma von Gewürzen, der Duft der Öle und der Geruch von frisch geröstetem Kaffee strömen einem auf unwiderstehliche Weise in die Nase.
Im ersten Stock des Ägyptischen Bazars, in einer alten Wachstube, liegt das schönste Restaurant der Istanbuler Altstadt, das Pandeli.
Wer die kleine Steintreppe erklimmt, wird belohnt. Durch die vergitterten Fenster bietet sich ein herrlicher Blick auf die Galatabrücke und das geschäftige Treiben des Bazars
Düfte des Orients werden Sie schließlich auf dem Gewürzmarkt der Stadt aufnehmen. Eminönü heisst der Stadtteil den wir zum Schluss durchstreift haben und der uns direkt zu der berühmten, wenn auch inzwischen neugebauten, Galatabrücke über das Goldene Horn führt.
Davor ein riesiger Platz voller Leben, mit der wundervollen Kulisse der Minarette und Moscheen von Istanbul im Hintergrund.
Und zum Abschluss blicken wir noch von der Galatabrücke auf die Palastanlage der Sultane.